…bringt in Hinblick auf Mosambik überraschende
Erkenntnisse. Ja, es gibt schöne Bilder von den wunderbaren Stränden und der
Holzschnitzkunst oder den bunten Tüchern der Frauen. Aber es gibt auch andere
Geschichten dort zu lesen.
In Mosambik erzählen ca. 20 000 ehemalige
Vertragsarbeiter, die in der DDR lebten, ihre eigene Geschichte davon, wie sie
die deutsche Wiedervereinigung erlebten. Ihre Verträge mit dem deutschen Staat
wurden von der BRD für hinfällig erklärt, weil es die DDR nun nicht mehr gab
und sie wurden nach Hause geschickt. Diese wenig bekannten Abschiebungen im
Schatten des Jubels über ein neues Deutschland vor 30 Jahren, verbunden mit
auch nicht ausgezahlten Lohnansprüchen, löst bis heute bei Menschen, die
Deutschland gut kannten, Trauer und Trauer aus. Einige kurze Stichworte zu den Madgermanes…
So
portugiesisch ist Mozambik gar nicht, schreibt der
Reiseführer. Die europäischen Kolonialisten waren in Hinblick auf das Land im
südlichen Afrika viele Jahrhunderte daran interessiert, einen Stützpunkt für
ihre Ostindischen Handelsschiffe zu haben, wo Nahrung und Frischwasser auf dem
Weg nach Asien gebunkert werden konnte. Das Hinterland der Küste blieb ihnen
lange fremd und erst im 19.Jahrhundert begann eine intensivere portugiesische
Siedlungspolitik im Land. Mit der Nelkenrevolution
in Portugal endete auch die Kolonial- und Protektoratspolitik Portugals in
Mosambik und 1975 gewannen Samor Machel und seine Frelimo-Partei die ersten
freien Wahlen im Land. Viele Berichte erzählen, wie die portugisischen Rückkehrer viel Energie darauf verwandten,
eine verwüstete Infrastruktur dem nun freien jungen Mosambik zu übergeben,
bevor sie nach Europa oder an andere Orte im südlichen Afrika aufbrachen. Das
goldene Zeitalter der portugisiesischen Vorherrschaft endete mit vielen
unschönen Geschichten, die bis heute im Bewusstsein sind.
Die Region Inhambane, in der unser
Reiseziel Cambine liegt, gehört zu der Region in Mosambik, die für die Kolonialmacht
und die lokale Regierung vor allem in Zeiten des Sklavenhandels und später bei
der Suche nach Wanderarbeitern für die Südafrikanischen Minen als Arbeitskräftereservoir
wichtig war. Man suchte Menschen für harte körperliche Arbeit, aber man hatte offiziell kein Interesse, die
Bildung der Mehrheitsbevölkerung wirklich zu verbessern. Ich ahne, welchen radikalen Bruch mit der "alten" Geschichte wir auf
diesem Hintergrund in Cambine kennenlernen werden, wenn dort seit 1890 aus einer
Missionsstation, ein Waisenhaus, eine theolog. Schule, eine Krankenstation,
eine Berufsfachschule und nun auch eine kleine Universität entstanden ist.
Diese junge Nation scheint unglaubliche Herausforderungen
fast im 10 Jahres Rhythmus bewältigen zu müssen.
Vor dem blutigen Bürgerkrieg bis 1992 gab es wildreiche und teilweise sehr unberührte große Wildparks im Norden des Landes. Die Renamo-Rebellen schlugen mitten im Gorongosa-Nationalpark ihr Hauptquatier auf, jagten die Tiere dort und von 65000 Elefanten vor dem Bürgerkrieg zählte man in den 90-ziger Jahren nur noch 15000 Tiere. Die Bestände haben sich nun langsam wieder erholt.
Nach dem Krieg gab es überall mit Minen verseuchte Gebiete und jede dritte Familie hat statistisch gesehen Opfer von Minenunglücken zu beklagen. Die Region Inhambane gehörte zu den mit am schlimmsten verminten Regionen im Land. 2015 wurde das Land für "Minenfrei" erklärt. Aber Noch warnt der Reiseführer trotzdem, "jungfräulich wirkende" Wiesen, Wälder oder Gehölze besser nicht zu betreten.
Vor dem blutigen Bürgerkrieg bis 1992 gab es wildreiche und teilweise sehr unberührte große Wildparks im Norden des Landes. Die Renamo-Rebellen schlugen mitten im Gorongosa-Nationalpark ihr Hauptquatier auf, jagten die Tiere dort und von 65000 Elefanten vor dem Bürgerkrieg zählte man in den 90-ziger Jahren nur noch 15000 Tiere. Die Bestände haben sich nun langsam wieder erholt.
Nach dem Krieg gab es überall mit Minen verseuchte Gebiete und jede dritte Familie hat statistisch gesehen Opfer von Minenunglücken zu beklagen. Die Region Inhambane gehörte zu den mit am schlimmsten verminten Regionen im Land. 2015 wurde das Land für "Minenfrei" erklärt. Aber Noch warnt der Reiseführer trotzdem, "jungfräulich wirkende" Wiesen, Wälder oder Gehölze besser nicht zu betreten.
Ich bin gespannt, wie wir dieser Energie, die Probleme und Nöte zu bewältigen und anzugehen, auf unserer Reise begegnen werden. (Günter Loos)
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