Donnerstag, 10. Oktober 2019

10. Oktober: Kulturwandel

Im Gespräch in der Reisegruppe teilen wir eine Beobachtung, die uns die ganze Reise begleitet hat: viele Menschen, die wir getroffen haben, leben im Übergang zwischen der alten und der neuen Zeit. In Mangol lernten wir mit Pedro ein modernes Ehepaar kennen, die beide arbeiten und den Haushalt organisieren. Sie leben in einem neu gebauten, geräumigen Haus, dass auf einem Zement Fundament steht. Doch gekocht wird in der aus Palmenzweigen und Hölzern bebauten Hütte neben dem Haupthaus auf einem offenen Holzfeuer.

Man lebt im Alltag viel von der traditionellen Kultur, die sicher schon die Eltern und Großeltern kannten, und freut sich über das eigene Auto, das selbst gebaute Steinhaus und schickt die Kinder zur besseren Ausbildung in Internatsschulen, wie die Schulen in Cambine.

Beim Besuch im Busch bei Solarino haben wir viele traditionelle Compounds gesehen. Um einen Schatten spendenden Baum sind verschiedene leichte Hütten aus Holz und Palmzweigen gebaut. Eine Hütte ist zum Kochen, in einer werden Lebensmittel gelagert, es gibt eine Hütte für die Männer und Frauen oder für die Eltern und Großeltern  und natürlich ist das Klo separiert von den anderen Gebäuden. Die Familie trifft sich im Schatten des Baumes, die Kleinkinder und die Hühner erkunden das kleine häusliche Dorf und das Leben geschieht in den Hütten und unter dem freien Himmel.

Claus Härtner berichtet, dass man in neuen Häusern, auch in Cambine, angefangen hatte, die Klosetts in die Häuser hinein zubauen. Doch das gab regelmäßig so viele Probleme, z.B. funktioniert die Wasserversorgung nur unregelmäßig, dass man inzwischen wieder Toiletten im separaten Haus neben dem Haupthaus baut, weil das besser funktioniert.

Im Gruppenhaus der Internats Studenten neben unserem Gästehaus sitzen in dieser Woche 5-6 Studierende mit ihren neuen Laptops und machen ihre Hausaufgaben, und leben zusammen, wie sie es auch im Dorf tuen würden. Neues und Traditionelles werden im Leben der Familien bunt gemischt. Es wird spannend sein zu sehen, wie in einigen Jahren Familien in Mosambik leben werden und was sie dann an Tradition bewahrt haben. (Günter Loos)

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