Sonntag, 6. Oktober 2019

Kein entspannter Sonntagsspaziergang

Es sollte eine 1 1/2-stündige Wanderung zur Farm von Solarino werden, der vor ca. 17 Jahren als erstes Kind unter der neuen, mit Solarstrom betriebenen Lampe entbunden wurde. Wir wurden vom ortskundigen Lehrer Obadias zur vermutlichen Farm von Solarino geführt, aber dort wohnt Solarino nicht mehr. Er lebt nun auf der Farm der Großmutter.

Vor einiger Zeit ist sein Vater gestorben, seine Eltern haben sich vor vielen Jahren schon getrennt, Seitdem vor einem Monat der Großvater aus Altersgründen die Farm verlassen hat, lebt Solarino mit seinen vier Geschwistern alleine auf der kleinen Farm. Abwesend kommt er aus seiner Hütte zu uns raus. Kein Wort, keine Reaktion... .


Wir nehmen im Schatten Platz und unsere mosambikanischen Begleiter fragen sich behutsam langsam in die Not der Kinder hinein. Der Onkel kommt dazu und erklärt, was die Kinder nicht erzählen können. Die Kinder können nicht in die neue Familie der Mutter aufgenommen werden und die Familie des Vaters hat noch keine Entscheidung getroffen, was mit den Kindern geschehen soll. So versuchen die Kinder ohne erwachsene Begleitung seit einem Monat allein zu überleben.


Die Verhandlungen enden mit der Zusage, das die Familie bis Dienstag entscheidet, ob die Kinder in die Familie des Onkels oder ins Kinderheim nach Cambine ziehen. Wir werden abwarten, was nun möglich ist.

Am Ende ziehen die Kinder los, klettern auf eine ihrer Palmen und ernten für uns Kokosnüsse. So endet dieser Besuch mit einer Kokosmilch-Erfrischung und einem frischen Kokossnack. (Günter Loos)   



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